- Mbundu
- Mbụndu,Ovimbụndu, Bantuvolk im zentralen Westangola, vom Atlantik bis zum Hochland von Bié. Die etwa 3,5 Mio. Mbundu waren frühzeitig europäischen (portugiesischen) Einflüssen ausgesetzt und sind heute weitgehend christianisiert. Nördlich von ihnen wohnen die Ndongo-Ngola. Die Mbundu treiben Feldbau in der Savanne und im Trockenwald (Mais, Bohnen, Hirse), ferner Rinderhaltung aus Prestigegründen, daneben Jagd auf Antilopen, Füchse, Kaninchen u. a. Sie wohnen in rechteckigen Häusern aus Stangen (oft mit Lehm ausgefugt), die runde Dorfanlagen (5-500 Familien) bilden. Die Mbundu leben in großen Familien (Polygynie; v. a. Kreuzvetternheirat); ihr Verwandtschaftssystem ist bilinear; der Ahnenkult ist lebendig geblieben. - Die Holzschnitzkunst der Mbundu hat (relativ naturalistische) Mutterfiguren hervorgebracht sowie Mädchenstatuetten (heilige Objekte der alten Mbundu-Häuptlinge), die die Wächterin des heiligen Feuers verkörpern sollen; charakteristisch sind die seitlich herabfallenden Haarflechten, die am Hinterkopf zu einem hufeisenförmigen Bogen verbunden sind. - Die Mbundu sprechen das Umbundu, eine Bantusprache, die als Verkehrssprache im 19. Jahrhundert eine gewisse Bedeutung erlangte.
Universal-Lexikon. 2012.